Fahrt von Phnom Penh nach Angkor Wat

Eigentlich wollten wir nach unserem Aufenthalt in Phnom Penh mit dem Speedboot weiter nach Siem Reap. Doch rein rechnerisch war das Taxi für drei Personen fast genauso teuer. Da wir bereits mit dem Speedboot von Vietnam nach Kambodscha eingereist sind und sich die Mekonglandschaft nach Verlassen Vietnams merklich änderte und die Ufer eintöniger wurden, dachten wir, nicht mehr allzu viel zu verpassen und mal durchs Landesinnere zu fahren wäre ein intensiveres Erlebnis. Wir sollten mit unserer Taxiwahl Recht behalten und eine absolut sehenswerte Strecke ein paar Abstecher zu einer alten Brücke und einheimischen Köstlichkeiten sollten uns bevorstehen.

Obwohl einige Taxianbieter im Internet zu finden sind, haben wir aufgrund der Kürze und mangels Seriositätsprüfung im Hotel nachgefragt. Hier war der empfohlenen Fahrer und das Taxi für die gesamte Strecke nur 5 Euro teurer, aber wir hatten die Sicherheit, das jemand kommt bzw. einen Ansprechpartner, falls niemand da wäre.

Nachdem Frühstück erwartete uns unser Taxifahrer für die ca. 8-stündige Tour. Gepäck verladen, schon konnte es los gehen. Zugegeben, ich hatte vergessen, den Preis nochmals bestätigen zu lassen und mich die Fahrt über geärgert. Die Strecke ging durch Städte, kleine verlassene Orte und durch das Nirgendwo. Es war eine wirklich schöne Strecke, um die Einheimischen in ihrem Alltag zu beobachten.


Auch wussten wir, dass die Straßen in Kambodscha nicht immer ausgebaut sind, doch sagte uns keiner wie viele Bodenwellen vorhanden sind. Noch interessanter war die Tatsache, dass man in Kambodscha einen Straßenausbau gleich über die gesamte Strecke zwischen den Hauptorten veranlasst – so zwischen Phnom Penh und Siem Reap und die gesamte Fahrbahndecke abnimmt. So fuhren wir auf einer staubigen roten Piste 400 km. Unser Fahrer wusste dies anscheinend auch nicht und nahm sein Fahrzeitversprechen ernst und einige Bodenwellen gewaltig mit. Einmal – mit 60 km/h Schwung genommen – legten wir einen Stunt sondergleichen hin. Wir schwebten über dem Boden wie „Stursky und Hutzch“ und setzten mit dem Vorderteil, respektive der Stoßstange auf. Mit einem unsanften Knall unserer Köpfe gegen das Autodach vollendeten wir die Landung. Im Glauben, die Karre ist hin und unser Gepäck im Nirgendwo, stieg unser Fahrer sofort aus dem Auto und schaute nach, ob alles in Ordnung war – soll heißen nach seinem Wagen – sein Stolz und seine Einnahmequelle. Nachdem der Check in Ordnung war und wir uns aber auch überzeugt hatten, ging es zum Glück mit diesem Auto weiter.


Dies war aber auch der einzige kritische Moment auf der ganzen langen Strecke. Und trotz des Erlebnisses würde ich diese Möglichkeit von Phnom Penh nach Siem Reap wieder wählen.

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